Laborfahrten mit dem Taxi

Was sind Laborfahrten?

In Arztpraxen, Krankenhäusern und Reha-Kliniken werden Patientenproben entnommen, die anschließend in ein Labor transportiert werden müssen. Befindet sich das Labor außerhalb der Einrichtung, werden Kurierdienstleister mit dem Transport von Blut, Gewebe, Ausscheidungen und Abstrichen beauftragt. Dabei handelt es sich um zeitkritische Transportaufgaben, die ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit erfordern.

Worauf ist bei Transportaufträgen zu achten?

Unabhängig davon, ob die Proben zu Diagnose- oder Vorsorgezwecken entnommen wurden, besteht Infektionsgefahr. Ein sicherer Transport kann nur gewährleistet werden, wenn die Proben ordnungsgemäß gekennzeichnet und in den jeweils vorgeschriebenen Transportverpackungen übergeben werden. Mit Transportschutzkisten und rutschhemmenden Unterlagen sorgen wir dafür, dass die Proben während der Laborfahrt vor Stößen und Umkippen gesichert sind. Unsere Fahrer werden regelmäßig zum Umgang mit Laborproben und den notwendigen Schutzmaßnahmen geschult.

Gefahreneinstufung für Patientenproben

Bevor eine Patientenprobe zu Transportzwecken übergeben werden kann, muss seitens der medizinischen Einrichtungen die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden, ob die Probe Krankheitserreger enthält. Abhängig von Gefahreneinstufung wird die Probe einer von drei Kategorien zugeordnet: A, B oder freigestellte medizinische Proben.

Proben der Kategorie A bergen das Risiko, dass bei Freisetzung des Inhaltes lebensbedrohende oder tödliche Krankheiten übertragen werden können. Deshalb dürfen sie nur in speziellen Schutzbehältern transportiert werden. Es gelten besondere Sicherungspflichten für das Fahrpersonal. Außerdem muss vor Übergabe der Proben die Identität der Fahrer festgestellt werden (z. B. Personalausweis, Führerschein).

In die Kategorie B fallen Proben, die durchaus Gefahrenpotential besitzen, es aber nicht in die Kategorie A geschafft haben. Hierzu zählen beispielsweise Proben von Patienten mit HIV, Hepatitis oder anderen ernsthaften Erkrankungen. Bei der Verpackung der Probenbehälter ist darauf zu achten, dass sie durch eine gepolsterte Sekundärverpackung und zusätzlich eine starre Außenverpackung geschützt werden. Bei flüssigen Proben muss zudem flüssigkeitsabsorbierendes Material verwendet werden.

Für freigestellte medizinische Proben gelten verringerte Anforderungen an die Transportverpackung, da nur ein minimales Risiko besteht, dass sie Krankheitserreger enthalten. Sekundär- und Außenverpackung müssen nicht starr sein. Da es jedoch in der Praxis nicht immer leicht fällt, eine exakte Gefahreneinstufung vorzunehmen, gibt es seitens der Berufsgenossenschaften die Empfehlung, die Anforderungen an die Kategorie B auch bei freigestellten medizinischen Proben einzuhalten.

Welche Kosten fallen für Laborfahrten an?

Bei Kurier- und Laborfahrten findet der örtliche Taxitarif keine Anwendung. Die Preise für die Fahrten sind verhandelbar und richten sich nach Beförderungsstrecke und Auftragshäufigkeit. Da es sich bei Laborfahrten um keine Personenbeförderung handelt, unterliegen sie dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent.